Oberpfarrkirchhof

Oberpfarrkirchhof

Oberpfarrkirchhof

Der Bau im Oberpfarrkirchhof 6 ist typisch für die Zeit des Barock. Das symmetrisch angelegte Bauwerk ruhte ursprünglich auf einem Rogensteinfundament, welches auf der rechten Gebäudeseite in neuerer Zeit unterfangen wurde und sich heute im Klinkermauerwerk darstellt.

Über der Schwelle ist ein relativ einfaches Fachwerk errichtet, das u.a. mehrfach durch den „halber Mann“ ausgesteift ist. Über der zweiflügeligen barocken Haustür mit kunstvoll gekröpften Füllungen befindet sich eine aus Holz geschnitzte, bekrönte Kartusche, die zwei, sich einander zuneigende Wappenschilde zeigt. Das eine Wappen ist das des Bauherren und Hausbesitzers, des Superindendenten Gutjahr und ist ein so genanntes „redendes Wappen“: Gutjahr bedeutet gutes Jahr. Das wiederum wird durch Reben und Ähren dargestellt. Es sind dies auch Elemente des christlichen Abendmahls, Brot und Wein. Diese Gestaltung wurde aus der Steinarchitektur übernommen.

Genau über der Haustür befindet sich auf dem Dach ein rechtwinkliger Spitzgiebel welcher zu beiden Seiten von zwei Spitzgauben beflankt wird. Der Spitzgiebel selbst ist um ein ovales Dachfenster mit Schiefer behängt.

Bemerkenswert an diesem Bau ist auch die rechts befindliche, harztypische Hamme, an sich ein kleines Wirtschaftsgebäude, welches man hier aber wohl ausschließen kann, da die Oberpfarre von dem Zeitpunkt seiner Erbauung bis zum heutigen Tage als kirchliches Verwaltungsgebäude und Pfarrerwohnung genutzt wird. Wahrscheinlich wurde die Hamme als kirchlicher Unterrichtsraum oder erweiterter Wohnraum genutzt.

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